Es ist soweit: Ich mache mich auf zu einer der fragilsten Regionen der Erde. Ein Ort, von dem alle wissen, dass unsere Existenz von ihm abhängt. Wir wissen, dass es Veränderungen bedarf, um Katastrophen zu verhindern. An den Polen wird entschieden, wie es mit der Welt weitergeht. Ich darf mir in dieser zarten und zugleich mächtigen Eiswelt aus meiner künstlerischen Sicht ein Bild machen. Ich male das, was ich sehe und fühle. Es wird meine persönliche Interpretation der Schönheit sein, die mir begegnet. Vielleicht werde ich anders aus dem Eis zurückkehren …

Mein Eisbrecher gleitet über die Barentssee. 1.200 km sind zu überwinden bis zu meinem Ziel 90 Grad Nord. Ich spüre die Wellen kaum unter dem russischen Riesen. Bisher habe ich noch keinen Platz an Bord gefunden, an dem ich malen darf. Es ist ein Arbeitsschiff und jeder Winkel vergeben. Noch gibt es auch nichts zu malen, denn das Eis ist noch lange nicht in Sicht … Aber dennoch übt die Nähe zum Arktischen Ozean schon jetzt eine Faszination auf mich aus.